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Hintergrund und Geschichte der NaturThermeTemplin
Entstehung und Herkunft der Thermalsole
Während Wasser überall auf der Welt erst in großen Tiefen salzig ist, wird in Norddeutschland schon aus relativ geringen Tiefen (je nach Untergrund zwischen 200-400m) stark salziges Wasser gefördert. Diese Besonderheit erklärt sich unter anderem aus den klimatischen und geographischen Bedingungen von vor 250.000.000 Jahren, einer Epoche, die Zechstein genannt wird. Der Zechstein war ein Erdzeitalter starker Gegensätze: Die heutigen Kontinente Afrika, Australien, Südamerika, Antarktis und Indien bildeten einen Superkontinent und waren weiträumig vereist. Im heutigen Mitteleuropa hingegen herrschte ein warmes Halbwüsten-Klima. Norddeutschland war von einem großen Meerwasserbecken bedeckt, das wechselnd austrocknete und geflutet wurde. Durch die extrem starke Verdunstung blieb jedes Mal das im Meerwasser gelöste Salz zurück und bildete mächtige Stein- und Kalisalzlager.
Im weiteren Verlauf der erdgeschichtlichen Entwicklung lagerten sich große Mengen anderer Sedimente über den Salzen ab und bedeckten sie, sodass der Druck auf den Salzen größer wurde. Ab einer gewissen Auflast fängt das plastisch reagierende Salz an sich zu bewegen. Dabei kam es in Norddeutschland zur Bildung von Salzstöcken, die auch noch heute die Geologie prägen. Zum Beispiel auch der Salzstock Storkow in der Nähe von Templin.
Das im Schichtwasser poröser Gesteinsschichten gelöste Salz stammt einerseits aus der Lösung dieses und jüngerer Salze und anderseits aus den über geologische Zeiträume andauernden Gestein-Wasser-Wechselwirkungen. Eine mit 30.000.000 Jahre relativ junge Tonlage (Rupelton), trennt in Norddeutschland das Salzwasser vom Süßwasserstockwerk.
Eigenschaften der Thermalsole
Die hohen Salzkonzentrationen führen im Vergleich zum Süßwasser eine Veränderung der physikalischen Eigenschaften des Wassers. Die Eignung der Thermalsole für therapeutische Zwecke ist im Wesentlichen auf die starke Salzkonzentration zurückzuführen:
- Süßwasser hat bei 4°C seine höchste Dichte von 1g/cm³, unabhängig wie sich die Temperatur verändert, die Dichte nimmt ab. Durch den hohen Salzgehalt hat die Templiner Thermalsole eine Dichte von ca. 1,12g/cm³. Je höher die Wirkung der Dichte ist, desto höher ist der Auftrieb.
- Die Wassertemperatur der Templiner Thermalsole liegt mit ca. 60°C an der Schmerzgrenze des durchschnittlichen Temperaturempfindens.
- Die Wärmeleitfähigkeit der Sole ist ebenfalls stark erhöht: 20-fach gegenüber Süßwasser und 400-fach gegenüber Luft. Auswirkungen hat das auf die Temperaturempfindlichkeit des Menschen, die im Wasser deutlich erhöht ist. Das ist leicht nachzuvollziehen wenn man einen Besuch in der Sauna bei 100°C mit einem Unfall mit kochendem Teewasser in der Küche vergleicht.
Erschließung der Thermalsole
Vor der Erschließung der Thermalsole mit einer Bohrung muss untersucht werden, wo und in welcher Tiefe sich wasserführende Schichten befinden. Nur selten ist diese Vorerkundung leicht. Umfangreiche und detaillierte Analysen der regionalen Geologie sind notwendig, bevor der Bohrpunkt festgelegt werden kann. Zur Stabilisierung der Bohrlochwand werden Rohre in das Bohrloch eingebaut und zementiert. Die Konstruktion der abschnittweise eingebrachten Verrrohrung sieht dabei aus wie eine Teleskopstange: Der Durchmesser nimmt von der Erdoberfläche zur Tiefe hin stufenweise ab, sodass von den anfänglichen 473mm nur noch 175mm übrigbleiben (siehe Konstruktionsschema).
Salzwasser ist aggressiv gegenüber korrodierbaren Materialien (z.B. Stahl). Es wurden daher in Templin Rohre aus GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) verwendet, die von Thermalsole nicht angegriffen werden. Am Ende der Rohre sitzt ein Filter aus hochwertigem Edelstahl. Kies einer definierten Korngröße (sogenannter Filterkies) wird um den Filter herum eingebracht und verhindert so den Austrag von Sand aus dem Speichergestein. Zur Förderung des Wassers wird eine Unterwassermotorpumpe in die Bohrung eingebaut.
Regionalgeologisches Modell
Der Salzstock Storkow beeinflusst deutlich den Schichtenverband: Während in seiner unmittelbaren Umgebung die Schichten durch den Salzaufstieg aufgewölbt werden, entstehen an den Rändern durch Salzabwanderung in den aufsteigenden Salzstock die sogenannten Randsenken, in denen die Gesteinsschichten tiefer liegen als sonst. Die Bohrung Templin wurde in eine Randsenke abgeteuft, sodass sich der erbohrte Thermalwasserhorizont (Hettang-Sandstein) direkt über der untersten dargestellten Fläche, in einer Tiefe von ca. 1620m befindet.
Die Entstehung der NaturThermeTemplin – Das Meer der Uckermark
Im Jahr 1998 wurde in Templin eine Thermalbohrung durchgeführt, die dann bestätigen sollte, was viele hofften: es wurde eine Thermalquelle aufgetan, die zur Verwertung geeignet schien. Als dann die Baugenehmigung einging, wurde der Grundstein gelegt indem noch im selben Jahr mit schwerem Gerät eine Bohrung getätigt und die Thermalsole aus 1650 Metern Tiefe durch die einzelnen Gesteinsschichten gefördert wurde. Im Juli 1998 fand dann der erste Spatenstich mit Regine Hildebrand statt. Bereits im darauffolgenden Jahr konnte das Richtfest des Neubaus mit der imposanten Holzkonstruktion gefeiert werden. Im gleichen Jahr noch fand auch das erste Anbaden in echter Thermalsole aus Templin statt, bei der einige Vertreter von Stadt und Bauteam öffentlichkeitswirksam – mit zum Teil recht witziger Bademode – in die (noch ungereinigte) Sole eintauchten.
Eröffnet wurde die NaturThermeTemplin, nach 2 Jahren Bauzeit, am 11. November 2000 um 11:11 Uhr im Beisein, neben den vielen interessierten Bürgern aus Templin, von der damalig angehenden Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Das Bad wurde von Gästen und Anwohnern gut angenommen, so lagen die Besucherzahlen anfangs bei etwa 400.000 Gästen. Jedoch ging diese Zahl, nach täglichem Betrieb, Jahr für Jahr stark zurück aufgrund immer deutlicher werdende baulicher Mängel, die behoben werden mussten. Dies wurde von der Stadt Templin durch einen Umbau realisiert, der gleichzeitig auch eine Attraktivierung der NaturThermeTemplin umfasste.
Die Therme wurde daraufhin wegen Umbauarbeiten von April bis Dezember 2006 geschlossen. Die anschließende Neueröffnung wurde von großen Interesse der Bevölkerung und vielen guten Wünschen begleitet, so wurde unter anderem das Wellenbecken erneuert, der Therapiebereich wurde in der Zeit komplett umgebaut und der Saunabereich mit einer Gehwegheizung für den Saunagarten saniert.
Nach dem 10-jährigen Jubiläum der Therme wurde dann 2012 zusätzlich noch das Blockheizkraftwerk eingebaut, dieses versorgt die NaturThermeTemplin zum überwiegenden Teil mit Wärme.
Heute befinden sich auf einer Fläche von 9514 m² eine Badelandschaft, ein Saunabereich – mit jeweils abgetrennten Außenbereichen, sowie ein Wellness/Therapiezentrum.
Ein weiterer großer Meilenstein für die NaturThermeTemplin ist, dass im Frühjahr 2017 der großflächige Wohnmobilstellplatz mit 47 Plätzen direkt neben der Therme in nur 4 Wochen erbaut wurde. Die ungewöhnliche Form des inmitten der Natur liegenden Stellplatzes hat schon viele begeisterte Kunden anlocken können. Am 30. Juni 2017 wurde er in Betrieb genommen und steht nun in dem Reiseführer „TopPlatz“ geschrieben.
Eine Therme für Familien
Seit 2017 entwickelt sich das Haus konsequent in Richtung Familientherme weiter. Der FamilienKlub wurde ins Leben gerufen, der Eltern mit Kindern bis 14 Jahre viele Vorteile und Vergünstigungen bietet. Außerdem fand in den Sommerferien der erste FamilienTag statt mit buntem Programm und viel Spaß für Jung und Alt.
Dies ist das vorerst jüngste Kapitel in der Geschichte der NaturThermeTemplin. Diese hoffentlich kurzweilige Zusammenstellung erweitern wir stetig für Sie. Wenn Sie Ideen zur Weiterentwicklung der Therme haben, geben Sie uns bescheid. Wir freuen uns, wenn wir Sie bald als Gast (zum Beispiel bei einer der nächsten Veranstaltungen oder als Tagesgast) in unserem Hause oder im Online-Shop begrüßen können.
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