Laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG), Bad Nenndorf, sind 2018 in Deutschland mindestens 504 Menschen ertrunken. Das sind genau 100 mehr als im Vorjahr (siehe Abbildung 1). Die Steigerung der Opferzahlen um 19,8 % kommt vor allem daher, dass auf den wettertechnisch schlechten Sommer 2017 ein besonders schöner und langer Sommer folgte. Wie in Abbildung 2 deutlich wird, setzte dieser bereits im April ein, und ab da stiegen die Ertrinkungszahlen sukzessive an. Allein in den Monaten Juni und Juli kamen 212 Menschen im Wasser ums Leben, das sind 42 % der Gesamtzahl.
Ertrinkungszahlen nach Orten
435 Todesfälle an ungesicherten Badestellen
Rund 86 Prozent der Opfer verloren ihr Leben in Binnengewässern, die meisten von ihnen (233 Personen) in Seen und Teichen sowie in Flüssen (161, siehe Abbildung 3). Laut DLRG-Präsident Achim Haag läge das hauptsächlich daran, dass diese Gewässer in den seltensten Fällen von Rettungsschwimmern bewacht würden und das Risiko, dass es etwas passiert, somit deutlich höher sei. Simple Badeverbotsschilder hielten die wenigsten von einer Abkühlung in den ungesicherten Badestellen ab. 
Weniger Opfer an den Küsten
Die tödlichen Unfälle an Nord- und Ostsee, die häufig beim Segeln oder Angeln geschehen, haben sich im Vergleich zum Vorjahr um drei Fälle reduziert(siehe Abbildung 3). An den Küsten zwischen Borkum und Usedom starben 2018 25 Menschen, vier davon in der Nord- und 21 in der Ostsee. Für Haag ein Beweis, dass sich die Arbeit seiner ehrenamtlichen Rettungsschwimmer auszahlt.
29 Ertrinkungstote in Schwimmbädern
Die DLRG-Statistik verzeichnet aktuell 29 Tote in Frei-, Hallen- und Naturbädern. Das sind 17 mehr als in 2017.
Ertrinkungszahlen nach Alter
Ältere Menschen sind nach wie vor vermehrt betroffen vom Ertrinken. In der Altersgruppe ab 55 Jahren ertranken 203 Personen – das sind 40,3 % der Gesamtzahl, 2017 waren es 29,2 %. Aber auch die Ergebnisse bei sehr jungen Opfern fallen negativ auf: Unter ihnen bef inden sich elf Kinder im Grundschul- und 15 im Vorschulalter.
Ertrinkungszahlen nach Geschlecht
Im Geschlechtervergleich zeigt sich erneut, dass erheblich mehr Männer als Frauen (rund 81 zu 19 %) zu den Opfern zählen, was DLRG-Pressesprecher Achim Wiese in vielen Fällen auf „Leichtsinn, Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung“ zurückführt.
Quellenverweis: AB Archiv des Badewesens, Ausgabe 04/2019, Seite 282-285, Fachzeitschrift der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen

