Was hat ein Küchenkraut in der Kosmetik zu suchen?
Minze gehört zu den beliebtesten Heil- und Küchenkräutern. Ihr einzigartiger Geschmack und ihr vielfältigen Heilwirkungen machen Sie unverzichtbar in Küche, Hausapotheke und in der Kosmetik.
WAS IST MINZE?
Die Minze gehört zu den Heil- und Gewürzpflanzen. Grob lässt sie sich in helle und dunkle Sorten unterteilen, die sich in der Intensität ihres Geschmacks unterscheiden. Insgesamt gibt es 20 bis 30 verschiedene Sorten: Apfelminze, Pfefferminze, Orangenminze, Marokkanische Minze, Wasserminze und Spearmint sind nur einige der wohlklingenden und -schmeckenden Minzarten.
Minze ist eine herrlich unkomplizierte Pflanze. Sie lässt sich gut in jedem Garten oder in Töpfen auf dem Balkon anpflanzen und stellt keine hohen Ansprüche an die tägliche Versorgung. Da die meisten Minzsorten winterhart sind, treiben sie im Frühjahr von alleine neu aus, sofern sie sich an ihrem Standort wohl fühlen. Der sollte sonnig bis halbschattig sein und einen möglichst durchlässigen Boden haben.

Woher stammt Minze?
Die klassische Pfefferminze ist ein Zufallsprodukt. Sie ist Ende des 17. Jahrhunderts in England entstanden. Dort vermischten sich Bachminzen und Krauseminzen miteinander und daraus entstand die Pfefferminze, wie wir sie heute kennen. Im Jahr 1696 wurde sie dann zufällig von John Ray in einem englischen Garten entdeckt. Seitdem wird die Pfefferminze kultiviert.
Andere heute bekannte Minzsorten stammen auch aus anderen Gebieten der Erde, beispielsweise aus Marokko, verschiedenen Gebieten Europas aber auch aus Asien und China.
WAS KANN MINZE?
Was alle Minzsorten gemeinsam haben, ist ihre Wirkung als Heilkraut. Minze enthält ätherische Öle, Flavonoide, Enzyme, Gerb- und Bitterstoffe. Dank dieser Inhaltsstoffe wirkt Minze unter anderem
- anregend,
- antibakteriell,
- keimtötend,
- beruhigend,
- krampflösend,
- schmerzstillend und
- verdauungsfördernd.

Innerliche Anwendung
Es gibt wohl kaum jemanden, der in seinem Leben noch nie Pfefferminztee getrunken hat. Als Tee hilft die Minze vor allem bei Magenbeschwerden oder Übelkeit. Auch bei Erkältungen kommt der Pfefferminztee oft zum Einsatz. Viele Patienten mit Erkältungskrankheiten empfinden die frische und kühlende Wirkung der Minze als sehr angenehm im gereizten Hals. Der Tee kann aber auch bei anderen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Problemen mit der Galle eingesetzt werden.
Wer Minze gut verträgt, kann den Tee problemlos als Haustee genießen. Hier gilt allerdings Genuss in Maßen. Denn jedes Heilkraut kann bei übermäßigem Verzehr seine Wirkung ins Gegenteil umkehren. Für Minze bedeutet das, dass sie unter Umständen Magenbeschwerden hervorrufen kann.

Äußerliche Anwendung
Für die äußerliche Anwendung kommt Minze für Bäder, Waschungen, als Kompresse oder zum Inhalieren in Frage. Dabei kann Sie Linderung bei folgenden Beschwerden bringen:
- Exzemen
- Quetschungen
- Schwellungen
- Verbrennungen
- rheumatische Erkrankung
- Juckreiz (z.B. bei Insektenstichen)
Vor allem das in der Minze enthaltene ätherische Öl bietet sich für die äußere Anwendung an. Das Öl kann zum Inhalieren verwendet werden oder zum Einreiben, wenn es in Salben verarbeitet wird. Auf der Haut ruft das ätherische Öl der Minze zunächst ein Kälte- und später ein Wärmegefühl hervor. Es lindert Schmerzen, Krämpfe, Kopfschmerzen und erweitert die Atemwege, kann aber auch bei Gelenkschmerzen und Muskelverspannungen helfen.
Das ätherische Öl der Minze wird beispielsweise in Erkältungsbalsamen verwendet oder auch in kleinen Roll-Ons gegen Kopfschmerzen. Ein wenig von dem Öl auf die Schläfen getupft, hilft, den Kopfschmerz schnell wieder loszuwerden.

Wirkung auf die Psyche
Das ätherische Öl der Minze wird gerne in der Aromaöltherapie angewendet. Es wirkt erfrischend, anregend und fördert die Konzentration und das Gedächtnis. Gleichzeitig beruhigt Minze die Nerven und wirkt entspannend auf Körper und Geist.
Pfefferminze in der Küche
Der unverkennbare Geschmack der Minze würzt Sommergetränke, Desserts, Salate aber auch Gerichte mit Fleisch oder Chutneys. Ein geschmackliches Traum-Duo sind Minze und Schokolade. Wobei die Minze in den deutschen Küchen vor allem bei Getränken und weniger bei Speisen eine Rolle spielt. In anderen Ländern, zum Beispiel in England, sieht das ganz anders aus. Dort wird die Minze oft für das Zubereiten von Fleischgerichten verwendet. In Marokko gilt der Pfefferminztee sogar als Nationalgetränk.

WAS HAT EIN KÜCHENKRAUT IN DER KOSMETIK ZU SUCHEN?
Minze punktet nicht nur als Heilkraut und in der Küche, sondern auch im Kosmetik- und Wellnessbereich. Ihre antibakterielle und beruhigende Wirkung hilft vor allem bei Hautproblemen wie Akne und fettiger Haut. Der oft mit Akne einhergehende Juckreiz wird gelindert und die Minze sorgt für ein klares und strahlendes Hautbild.
Als Öl in Bädern oder bei Massagen angewendet, wirkt Minze erfrischend und revitalisierend und kann Abhilfe bei Muskelverspannungen schaffen. Als Badezusatz bietet sich das ätherische Öl der Minze vor allem in Sommer an. Der hautkühlende Effekt des Öls ist ein wahrer Frische-Kick für die Haut.
